Die große Tour durch den südlichen Markwald durchstreift den geschichtsträchtigen Staatsforst zwischen dem Erlanger Stadtteil Dechsendorf und dem Ort Möhrendorf. Verwunschene Weiherketten, wechselnde Waldbilder und die Zielgerade entlang des Main-Donau-Kanals sind die Charakteristika der Wanderung. Die Strecke bietet denkmal- und technikgeschichtliche Highlights wie die Rote Marter und die nahe Erlanger Schleuse, quert den romantischen Ortskern Kleinseebach mit lauschigem Biergarten und macht Halt an Naturschätzen wie dem Endsee im Naherholungsgebiet Dechsendorfer Weiher.
Der „Große Bischofsweiher“ – besser bekannt als Dechsendorfer Weiher – mit dem angrenzenden Moorweiher „Endsee“, einem naturschutzfachlich wertvollen Fauna-Flora-Habitat, bildet den Start der großen Markwaldrunde. Das als Bannwald geschützte Gebiet ist gekennzeichnet durch großflächige, trockene „Steckeleswälder“, die forstwirtschaftlich genutzt werden, und an vielen Stellen verlockenden Preisel- und Heidelbeeren. Die lichten Kiefernwälder sind ein bedeutsamer Lebensraum für hierfür typische Arten wie Ziegenmelker, Heidelerche und Wespenbussard. Auch bedrohte Spechtarten kommen vor, und es existieren wertvolle Habitate für Haselhuhn und Kleineulen. Entlang breiter, geschotterter Forststraßen bietet die Route Rastgelegenheiten auf Wegbänken, eine Waldhütte zum Unterstellen und Informationen zur nachhaltigen Forstwirtschaft im Markwald. Die erste Infotafel steht auf einem ehemaligen Verhüttungsplatz vor- und frühgeschichtlicher Zeit bzw. des Mittelalters – auch weitere, heute meist unsichtbare Bodendenkmäler wie uralte Bestattungsplätze mit Grabhügeln werden auf der Route unmerklich gestreift. Nach Durchqueren des Wasserschutzgebiets erreicht der einstige Rennweg, auf dem Nachrichten übermittelt wurden, neben dem Wanderparkplatz die historische Rote Marter mit einer (neuen) steinernen Ruhebank. Martern und Ruhsteine dienten als religiöse Flurdenkmäler, aber auch als Wegzeichen oder zum Abstellen von Traglasten. Vorbei an Waldkindergarten, Weißtannenpflanzungen und Friedelberghütte, führen hügelige Waldpfade an kleinen Waldtümpeln, feuchter Bachvegetation und umgestürzten Wurzeltellern entlang zum verwunschenen Schwarzen Weiher. Mit einem weiten Ausblick auf die landwirtschaftlich geprägte Kulturlandschaft erreicht die Tour Kleinseebach. In dieser Gegend kommt der Hirschkäfer vor – ein europaweit bedeutender und geschützter Bestand. Auf zahlreichen Treppenstufen durch die alte, in den Sandstein gehauene Kelleranlage „Hohl“ und einen naturnahen, alten Baumbestand gelangt man bergab in den historischen Ortskern. Dort kann man im Gasthaus Schuh aus dem 18. Jahrhundert mit Biergarten Rast machen, im Kleinseebacher Hofladen Regionalprodukte einkaufen oder an der Büchertauschzelle Lesestoff mitnehmen. An einem Kriegerdenkmal, einem alten Wellenbaum vom Wässerwiesen-Wasserrad und einem Wildbienenhotel vorbei, quert der Weg die Seebach und erreicht schließlich den Main-Donau-Kanal. Schnurgerade wird auf dem Damm an Möhrendorf vorbeigewandert, bis man an den Staustufen den Kanal verlässt. In der Ferne thront die Erlanger Schleuse am Horizont – ein Technikbauwerk für die Schifffahrt. Am Waldparkplatz beginnt der letzte Abschnitt der Tour: Er durchläuft das Wasserschutzgebiet in Steckeleswald, bevor man den Forstweg verlässt und auf einen schmalen Waldpfad eintritt. Dieser führt an den Oberndorfer und Giesbethweihern entlang und bietet zahlreiche Möglichkeiten, Wasservögel zu beobachten. Unterhalb des Hinteren Giesbergs endet die Tour – und es lädt der Dechsendorfer Weiher zum Erholen, Schlemmen oder Tretbootfahren ein.
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