Erlanger Stadtteil: Kosbach/Häusling/Steudach

Häusling

Am Bimbach, der eine Kette von Weihern speist und bei der Neumühle als linker Zufluss in die Regnitz mündet, ist der Stadtteil Häusling gelegen. Dieser Ort, sechs Kilometer südwestlich der Erlanger Altstadt entfernt, ist von Acker- und Grünland umgeben.

Seine erste Erwähnung als „Heuslans“ stammt aus dem Jahre 1400. Dem Ortsnamen liegt das mittelhochdeutsche Wort hūselin (Häuslein) zugrunde. 1468 wird er im Urbar (Besitzrechtsverzeichnis) des Dompropstes zu Bamberg zum ersten Mal als „Hewsling“ oder „Hewslein“ (zu den Häuslein) erwähnt. Der Ort bestand aus drei Vollhöfen mit vier Besitzern und gehörte zum Amt Büchenbach.

Seit dem 16. Jahrhundert war es bis zu seiner Zerstörung (1632) im 30-jährigen Krieg (1618 bis 1648) an das Nürnberger Patriziergeschlecht der „Schürstab“ verliehen. Erst 1670 konnte der Büchenbacher Amtmann die mittlerweile fünf verwaisten Bauernstellen neu vergeben.

Nach dem Übergang an Bayern 1810 wurde Häusling bei der Bildung der Landgemeinden 1818 ein Ortsteil der Gemeinde Kosbach und mit dieser 1967 zu Erlangen eingemeindet. Bis in den 1970er Jahren war der Ort ganz von der Landwirtschaft dominiert. In der Folgezeit entstand neben dem Altort auch eine Neubausiedlung. Heute leben hier 180 Einwohner (Stand: 2000).

Kosbach

Zahlreiche Weiher umgeben den Stadtteil Kosbach, der sich sechs Kilometer westlich der Erlanger Altstadt befindet.

Dem tatkräftigen Einsatz des Erlanger Pfarrers Rudolf Herold – 1913 vom königlichen Generalkonservatorium zum staatlichen Vertrauensmann der Bodendenkmäler benannt – ist ein ganz besonderes Zeitzeugnis zu verdanken: In der Mönau (Waldgebiet zwischen Main-Donau-Kanal, Dechsendorf, Untermembach und Kosbach) legte er im gleichen Jahr einen vorgeschichtlichen Grabhügel von 18 Metern Durchmesser frei. In diesem „Kosbacher Altar“ wurden vom 10. bis zum 5. Jahrhundert v. Chr. Bestattungen – mit zum Teil mit sehr umfangreichem Trachtenschmuck –vorgenommen.
1348 wurde der Ort als „Kospach“ erstmals in einer Urkunde erwähnt, wobei die Bedeutung des Ortsnamens unklar bleibt. Er umfasste seinerzeit 22 Hofstätten mit Feldern von 11 Mansen (mittelalterliches Flächenmaß zwischen 30 bis 65 Ar) und 1 Lehen (Grundbesitz, von einem Fürsten an einen Untergebenen verliehen).

1468 umfasste das Dorf etwa 11 Vollhöfe mit 13 Besitzern und gehörte zum dompropsteilichen Amt Büchenbach des Hochstifts Bamberg. Seit dem 16. Jahrhundert besaß Kosbach ein Forsthaus (Am Deckersweiher 4) von dem aus der dem Büchenbacher Amtmann unterstellte Förster die Mönau verwaltete. (Die Mönau ist seit 1966 Landschaftsschutzgebiet und genießt als Bannwald den höchsten Schutzgrad nach dem Bayerischen Waldgesetz.)

Bereits 1967 wurde die Gemeinde Kosbach nach Erlangen eingemeindet. Danach erfuhr der Ort einen regen Zuzug. Heute leben hier 942 Einwohner (Stand: 2000).

Steudach

„Schdait“ oder auch „Schdaidi“ nennt der Mittelfranke den Erlanger Stadtteil Steudach. Idyllisch am Rittersbach, einem rechten Zufluss des Bimbachs, gelegen, ist er unmittelbar von Acker- und Grünland umgeben. Etwas weiter südwestlich befindet sich der Klosterwald.

Als „Steudech“ wird der Ort 1348 im Rechtsbuch des Bamberger Bischof Friedrich I. von Hohenlohe zum ersten Mal genannt. Dem Ortsnamen liegt das althochdeutsche Wort stūda (Staude, Busch, Dornstrauch) und bezeichnete daher eine Gegend, die von Gebüsch bewachsen war. Ursprünglich war das kleine Straßendorf eine Waldhufensiedlung, was bedeutet, dass die durch die Rodung entstandene Flur den Bauern in schmalen Streifen zugeteilt wurde. In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts waren acht Güter an das Nürnberger Patriziergeschlecht der „Schürstab“ verliehen.

Im 16. Jahrhundert erfolgte eine erneute Verleihung von fünf Gütern an die Herren von „Löffelholz“.
Nachdem Steudach 1810 zu Bayern gekommen war, wurde es 1818 ein Ortsteil der Landgemeinde Kosbach.

1923 wurde in Steudach die Kriegergedächtniskapelle St. Michael eingeweiht, welche im April 1976 wegen Baufälligkeit abgebrochen werden musste. Schon 1973 wurde ein Haus errichtet, das bis heute zugleich als Kirche und als Feuerwehrhaus dient. Anfang 1967 wurde Steudach als Teil der Gemeinde Kosbach nach Erlangen eingemeindet. Heute befindet sich direkt an dem Altort eine Neubausiedlung. Heute leben hier 285 Einwohner (Stand: 2000).