Erlanger Stadtteil: Frauenaurach

Ein Nonnenkloster, eine Aue und eine Ache (Fluss) sind die Namensgeber dieses Stadtteils, der sich sieben Kilometer südwestlich von Erlangen im Tal der Mittleren Aurach – einem Nebenfluss der Regnitz - befindet. Der historische Ortskern trumpft mit seiner ehemaligen Klosterkirche und ihrer Welschen Haube, dem benachbarten Museum im Amtshausschüpfla, den zum Teil vorbildlich restaurierten Fachwerkhäusern des 17. und 18. Jahrhunderts und der 1788 erbauten Aurachbrücke.


Frauenaurach wird 1271 erstmalig urkundlich erwähnt. Der Ort und seine Geschichte stehen im engen Zusammenhang mit dem Dominikanerinnenkloster Frauenaurach, dessen Blütezeit (1436 bis 1451) der Regentschaft von Äbtissin Elisabeth Auer zugeordnet wird. Im Bauernkrieg 1525 wurde das Kloster geplündert, im Zweiten Markgrafenkrieg 1553 völlig zerstört. Die Klosterkirche wurde 1586/88 wiederaufgebaut.


1778 bestand die dörfliche Ansiedlung aus 62 Anwesen. 1894 erfolgte der Anschluss an die Lokalbahn Erlangen-Herzogenaurach. Nach 1945 stieg die Einwohnerzahl durch den Zuzug von Heimatvertriebenen von 1465 (1946) bis 3.055 (1970). Nach Fertigstellung der Autobahn nach Würzburg 1962 entstand das erste Gewerbegebiet, dem 1964 bis 1966 der Bau des Großkraftwerks Franken folgte.


Von den Koventsgebäuden um den einst südlich angrenzenden Kreuzgang (an der Stelle des heutigen Friedhofs) sind heute nur noch Mauerreste erhalten. Auf die ehemaligen Eigenwirtschaft im weiträumigen Klosterareal, das den alten Ortskern bildet, weisen noch die Klostermühle und die frühere Brauerei hin.
Die Eingemeindung zu Erlangen mit einer Gemarkung von 5,49 Quadratkilometern erfolgte 1972. Heute leben hier 3.280 Einwohner (Stand: 2002).